Kleines und relativ junges, aber mächtig emporstrebendes Anbaugebiet, das von Giornico bis Chiasso reicht und zu 90 Prozent mit Merlot-Trauben bestockt ist. Kein anderer Schweizer Rotwein reicht an den Merlot del Ticino in seinen besten Qualitäten heran. Die wichtigste Rebe des Weinbaus im Tessin ist der Merlot, der im Verkauf dann zumeist Merlot del Ticino heisst. Er wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts eingeführt und wird heute auf über 80% der Rebbauflächen angebaut. Weinbau hat im Tessin eine lange Geschichte. In Aufzeichnungen des römischen Gelehrten Plinius des älteren, kann man von einem helvetischen Söldner lesen, der zur Zeit des Kaisers Cäsar Öl, Früchte, Wein und Weintrauben in seine Heimat zurückbrachte und im Tessin wahrscheinlich die ersten Reben pflanzte. Nachdem um 1800 die Reblaus auch in den Tessiner Reben gewütet hat und die meisten Rebstöcke dabei vernichtet wurden, fingen die Südschweizer langsam an mehr auf Qualität als auf Menge zu setzen. Um 1906 wurden die ersten grossflächigen Versuche mit Merlot-Rebstöcken aus Frankreich auf dem Weingut Vallombrosa, heute im Besitz von Claudio Tamborini (Tamborini Vini), durchgeführt. Die hohe Qualität dieser Weine hat dazu geführt, dass seit damals der Merlot del Ticino zur Hauptsorte im Kanton Tessin wurde. Auf ungefähr 1200 ha pflanzen um 150 Betriebe Reben an, der grösste Teil davon wird als Merlot del Ticino mit oder ohne dem Zusatz Riserva verkauft. Bei unserer Kundschaft ist als „Alltags-Merlot“ der San Domenico Merlot del Ticino DOC sehr beliebt, wer zum Sonntagsbraten passendes sucht, findet das wahrscheinlich im edlen SanZeno Costamagna, Merlot del Ticino Riserva DOC.