Winzerlehre und Önologiestudium, ein Praktikum in Südafrika, im privaten wie auch beruflichen Hintergrund zwei Winzerfamilien, deren Namen schweizweit bekannt sind: Die Wahl von Stefan Gysel Saxer hat Fundament. Ehrgeiz und Können liegen dem Jungwinzer im Blut; schon die Eltern Irma und Erich Gysel brachten es mit ihren Weinen zu Ansehen und vielerlei Auszeichnungen. Durch die Heirat mit Nadine Saxer vom ebenso renommierten Weingut Jürg Saxer in Neftenbach verdoppelte Stefan sowohl den Aktionsradius als auch die Kompetenz: Seine Frau Nadine ist selbst eine äusserst begabte Weinmacherin. Ein Blick auf die gemeinsam erreichten Erfolge macht fast schwindlig; kaum ein Wettbewerb, bei dem sie nicht mitmachten, und keiner, bei dem sie je leer ausgegangen wären. Allein bei den vier Auflagen des Grand Prix du Vin Suisse tauchen Weine der Familien Gysel und Saxer zehnmal unter den Nominierten auf. 2007 reichte es zum ersten Rang in der Kategorie Rosé, ein Jahr später belegen sie gleich zwei erste Ränge: Bei den weissen Assemblagen überzeugt die herrlich aromatische und saftige Verbindung von Pinot Blanc und Chardonnay, in der Kategorie Pinot Noir fasziniert die Spätlese 2007 mit ihrer enormen Ausstrahlung und Tiefe. Aagne: Wer diesem Begriff zum ersten Mal begegnet, wird stutzen. Verstehen kann ihn nur, wer Schweizerdeutsch, am besten den Schaffhauser Dialekt, beherrscht. Aber selbst dann gibt es noch mehr als eine mögliche Interpretation: Aagne - Eigener - steht für Eigengewächs, selbst gekelterten Wein. "Eigen" ist aber nicht nur ein besitzanzeigendes, sondern auch ein beschreibendes Wort, und "eigen" sind die Weine der Familie Gysel in der Tat - von eigenständig bis eigenwillig. Nadine und Stefan Gysel Saxer verkörpern beispielhaft die junge Winzergeneration, die auf der Basis soliden Winzerhandwerks Qualität und Tradition zu wahren weiss, aber vor allem auch eines hat: Talent für Innovationen. Manche ihrer Weine versprühen ein spürbar modernes Flair, sind frisch und keck und neckisch und auf gelungene Weise unkonventionell. Weine, auf die man garantiert gern zurückkommt. Quelle:Vinum 10/2009