Henry Grosjean trägt ein schweres Erbe: Auf Château d’Auvernier wird seit über 400 Jahren Wein in einer blutsverwandten Linie erzeugt. Er selbst repräsentiert die 15. Generation und bewirtschaftet 45 Hektaren sanft zum See geneigte Hanglagen auf leichten bis mittelschweren Kalkböden.
Auf einem Rundgang durch die jahrhundertealten Gewölbekeller mit alten, ehrwürdigen Holzfässern und neuen Stahltanks zapft der joviale Winzer manch köstlichen Saft: Neuchâtel Blanc, Pinot Gris und Chardonnnay, Pinot Noir und natürlich den OEil-de-Perdrix, jenen lachs-farbenen Pinot-Rosé, ohne dessen saftige, würzige Eleganz es Neuenburg heute wohl auf dem hart umkämpften Weinmarkt schwerer hätte. Im neu erbauten Barriquekeller gibt es komplexe, holzvergorene Pinots Gris und Pinots Noirs zu verkosten und natürlich den burgunderähnlichen, dichten Chardonnay, der mustergültig beweist, wie geschickt Château d’Auvernier den Weg zwischen Tradition und Moderne geht.
Schritte zur Nachhaltigkeit Als Sohn Henry in das Unternehmen eintrat, wurde ein Degustationsraum hinzugefügt, in dem Gruppen bewirtet werden können. Dazu kam eine weitere entscheidende Etappe in der Entwicklung des Rebguts: die Umstellung auf nachhaltige Bewirtschaftung. „Mein Vater liess Solarmodule installieren, die 35 Prozent des Stromverbrauchs unseres Betriebs decken", erklärt der damals 30-Jährige. „Darüberhinaus sindviele unserer Rebanlagenals Bereiche mit «hoher natürlicher Biodiversität» eingestuft"